Der Einfluss der Gesellschaft auf die Veränderung der Bestattungs- und Erinnerungskultur
Die Umbrüche, die sich in vielen Bereichen zeigen – in Politik, Wirtschaft, Religion, Erziehung usw. – gehen auf gesellschaftliche Wandlungsprozesse zurück, die ihrerseits selbst vor dem Tod nicht halt machen. Das Lebensende, und ebenso der Sterbeprozess und die Trauer danach, sind stets an die kulturellen Rahmenbedingungen des menschlichen Zusammenlebens geknüpft. Ändert sich die Kultur, ändert sich somit auch der Tod. Soziale Ungleichheit, steigende Kosten, Pluralität, aber auch Säkularisierung, Individualisierung und Digitalisierung nehmen heute einen erheblichen Einfluss auf die Art und Weise, wie Menschen Abschied nehmen, sich erinnern und erinnert werden. Somit stellen sich Fragen: Warum sind manche Gräber individueller gestaltet als andere? Was ist in der Sterbehilfe zulässig? Inwiefern trauern manche Menschen gewissermaßen „illegal“? Was steckt hinter continuing bonds bzw. hinter langanhaltender Trauer? Und welche Rolle spielt bei all dem Internet? Diesen Fragen, und vielem mehr, wird im Rahmen des Vortrags nachgegangen.
Referenten:
PD Dr. Thorsten Benkel, Akademischer Oberrat für Soziologie an der Sozial- und Bildungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Passau
Dr. des. Matthias Meitzler, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften der Universität Tübingen
Wir freuen uns, wenn diese Veranstaltung Ihr Interesse findet.